Konversionsfläche im Norden von Jena
Thüringens größte Universitätsstadt gehört zu Mitteldeutschlands wirtschaftlich erfolgreichsten Kommunen und zieht hochqualifizierte Arbeitskräfte aus der ganzen Welt an. Zugleich sorgt die Lage im Tal der Saale für natürliche Flächenbegrenzung.
Um dem hohen Wohnraumbedarf gerecht zu werden, müssen vorhandene Flächen klug genutzt werden. Ein Positivbeispiel ist die „Gartenstadt 2.0 – Quartier Immergrün“, hier wurde ein ehemaliges Kasernengelände in der Saale-Aue zum begehrten Wohngebiet.
Im Auftrag der städtischen jenawohnen GmbH realisierte das Team um Architekt Heinz Wagner insgesamt 90 Wohnungen in sieben frei gruppierten Häusern. Das Ensemble bildet zwei Höfe mit einem gemeinschaftlichen Außenraum und individuellen Mietergärten, um dem Anspruch an naturnahes Wohnen gerecht zu werden.
Der barrierefrei geplante Wohnungsmix umfasst 2- bis 6-Zimmer- sowie Maisonette-Wohnungen. Auf Grund der benachbarten Bahntrasse war erhöhter Schallschutz gefordert, der sich mit der schweren Kalksandsteinbauweise besonders gut erreichen lässt. Die hohe thermische Speichermasse des Mauerwerks aus großformatigen XL-Planelementen spielt ihre Vorteile auch beim sommerlichen Hitzeschutz aus.
Die kubischen Baukörper werden durch die Einschnitte der Loggien, Dachterrassen und die mit Keramik bekleideten Fassaden der Erdgeschosse stilistisch geformt. Barrierefreie Balkone haben Geländer mit Holzbekleidung und prägen zusammen mit den Holzschiebeläden im Kontrast zu Putz und Keramik die Ansicht des Quartiers.
Wer mehr zur „Gartenstadt 2.0 – Quartier Immergrün“ und weiteren Projekten in Kalksandstein-Bauweise erfahren möchte, wird in der Publikation "Architektur & Kalksandstein #5" fündig.
Fotos: Boris Storz