
Keine guten Zeiten für Wohnungssuchende
Der neue IW-Wohnindex aus dem Institut der deutschen Wirtschaft enthält keine positiven Nachrichten für Wohnungssuchende in den Städten.
Während die Autoren Pekka Sagner und Prof. Michael Voigtländer bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften für das vierte Quartal 2024 eine weitgehend stabile Preisentwicklung festhalten, schießen die Mietpreise geradezu nach oben. (Download-Link in den Kommentaren)
Neuvertragsmieten sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,7 Prozent gestiegen. Besonders groß war der Sprung in Berlin (8,5 Prozent mehr), in Essen (8,2 Prozent ) und in Frankfurt (8 Prozent). Auch Mieter in Leipzig (7,3 Prozent) und Hamburg (5,4 Prozent) müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Dass die Mieten weiter steigen, hat für die Kölner Forscher einen zentralen Grund: In vielen Regionen ist das Wohnungsangebot noch immer viel zu knapp. Besonders in Städten und begehrten Lagen müssen Suchende hohe Mieten stemmen.
Der aktuelle IW Wohnindex zum Download
Noch deutlicher wird diese Entwicklung beim Vergleich mit 2022. In nur zwei Jahren sind die Neuvertragsmieten in etlichen deutschen Städten um mindestens zehn Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist einmal mehr Berlin mit mehr als 22 Prozent. „Mieter zahlen für den Mangel“, sagt IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. Entspannung ist nicht in Sicht: Auch 2025 entstehen deutlich zu wenige neue Wohnungen. „Wenn es so weitergeht, wird Wohnen zum Luxus. Dazu darf es nicht kommen“, so Sagner.
Für Jan Dietrich Radmacher, Vorstandsvorsitzender im Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V., liegt die Lösung auf der Hand. "Gegen den Mangel hilft nur Neubau, am besten im bezahlbaren Segment und da, wo die Menschen leben wollen." Auf Grund von Arbeitsplätzen, Infrastruktur oder Kulturangebot sind das nun einmal die Groß- und Universitätsstädte. "Politische Überlegungen zur Aktivierung von Leerstand sind grundsätzlich richtig, helfen aber weder Mensch noch Klima, wenn wir nur neue Pendlerströme generieren."
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